Schülerportal für den Unterricht Zuhause

Ich brauche sie nicht daran zu erinnern,
wie wichtig die Musik ist,
weil sie die höchsten Gefühle,
deren der Mensch fähig ist,
zu erzeugen und zu unterstützen vermag.

Johann Heinrich Pestalozzi
(1746 - 1827)

10 goldene Regeln für erfolgreiches Üben

  1. Täglich üben! Feste Übungszeiten einplanen!
    Erfolgreiches Üben funktioniert am besten in einer ruhigen Umgebung ohne Ablenkung wie Fernseher, Computer u. ä. Im Anfangsunterricht sind zweimal täglich 15 bis 20 Minuten Übungszeit empfehlenswert. Die regelmäßige Übezeit solltest du später schrittweise erweitern. Wenn du einige Tage nicht übst, kannst du die fehlende Übung nicht dadurch wettmachen, dass du kurz vor dem Unterricht viel mehr übst.
     
  2. Achtung - Durchspielen ist nicht gleich üben!
    Viele Schüler tendieren dazu, ein Stück immer wieder von vorn bis hinten schnell durchzuspielen. Passiert ein Fehler, wird nicht etwa die betreffende Stelle geübt, sondern wieder von vorn angefangen. Das ist Zeitverschwendung! Aufmerksames Zuhören, Geduld und häufigeres Üben der anspruchsvolleren Stellen des Musikstücks sind Voraussetzungen für ein schnelles Lernen.
     

  3. Immer zuerst langsamer üben!
    Besonders bei einem neuen Musikstück solltest du zuerst langsam üben. Wer zunächst langsam spielt/singt, erlernt das Stück am Ende viel schneller, sicherer und gründlicher! Denn nur so kannst du dich auf alles Wesentliche konzentrieren.


     

  4. Noten jedes Mal korrekt lesen, nicht raten!
    Gerade Anfänger sollten sich bemühen, das fließende Notenlesen sehr oft zu trainieren, denn es ist die unverzichtbare Voraussetzung schneller Lernerfolge. Die Tonhöhe darf nicht geschätzt, sondern muss korrekt gelesen werden! Häufiges Malen der Noten bei Anfängern oder ein im Musikalienhandel erhältliches Notenkartenspiel sind hierbei eine wertvolle Hilfe.
     
  5. Den eingetragenen Fingersatz bzw. die Atmung immer gleich ausführen!
    Nur wenn du immer haargenau dieselben Bewegungsabläufe ausführst, können sie im Gedächtnis (und in den Fingern) sicher haften bleiben! Jeder Fehler wird gespeichert und muss dann mühsam und zeitraubend durch entsprechend viele Wiederholungen ausgebügelt werden.


     

  6. Den Rhythmus beachten!
    Ein Musikstück besteht aus Tönen UND Rhythmus. Klopfen/Klatschen der Musik im Takt, lautes Zählen und die Benutzung eines Metronoms sind bewährte Lernmethoden.
     
  7. Komplizierte Stellen zunächst vereinfachen!
    Eine anspruchsvolle Tonart oder einen komplizierten Rhythmus solltest du anfangs vereinfacht üben. Für Instrumente, die mehrere Stimmen, Melodien oder Ebenen gleichzeitig spielen, gilt: übe zuerst jede Stimme einzeln!
     

  8. Das neue Stück in Abschnitte aufteilen!
    Das können z. B. zwei- oder viertaktige Abschnitte sein. Höre dabei nicht am Taktstrich auf, sondern übe immer den Übergang zum nächsten Takt mit, sonst bleibst du später an den Nahtstellen hängen. Je schwieriger eine Stelle ist, desto kleiner musst du den Übeausschnitt wählen!


     

  9. Die einzelnen Abschnitte 3 bis  7 mal korrekt wiederholen!
    Nur so kann sich der Abschnitt im Gedächtnis und der Bewegungsmotorik verankern. Die Geduld zahlt sich aus.
     
  10. Auf die richtige Haltung des gesamten Körpers achten!
    Wenn du von Anfang an immer wieder auf die richtige Haltung und (Spiel-)Bewegung achtest, kommst du schneller voran. Einmal "eingeübte" Haltungsfehler wirst du nur schwer wieder los. Also: gehe achtsam mit deinem Körper um!


Liebe Eltern, wie erkläre ich dem Kind das Üben?

Der Spaß am Musizieren ist umso größer, je besser man sein Instrument/den Gesang beherrscht. Nur durch regelmäßiges Üben kann man sein Instrument erfolgreich erlernen. Ebenso wie sich der Körper auch in anderen Bereichen durch regelmäßiges Üben eine besondere Bewegungsmotorik aneignet (so etwa beim Gehen, Essen, Schleifen binden oder Auto fahren), die man nach einiger Zeit "im Schlaf" beherrscht, so wird auch die Spiel- und Gesangstechnik automatisiert.

Wer sich für ein Instrument entscheidet, muss sich gleichzeitig für regelmäßiges Üben entscheiden.
Stellen Sie als Eltern das Thema Üben nicht zur Diskussion, Kinder brauchen klare Regeln! Das Üben sollte in den Tagesablauf eingebaut werden wie das Zähneputzen. Das Umfeld des Kindes ist hierbei von großer Bedeutung. Vertreten Sie die Auffassung, dass man sich um eine Sache bemühen muss, dass es sich lohnt, dafür Zeit und Mühe zu investieren.

Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie seine musikalischen Bemühungen schätzen!
Machen Sie z. B. das Vorspielen oder Vorsingen im Familien- und Freundeskreis (Geburtstag, Weihnachten...) zu einem besonderen Erlebnis. Belohnungen in Form von kleinen Geschenken oder ein "tosender Beifall" sind motivierende Erlebnisse.

Gemeinsame Konzerterlebnisse motivieren zum Üben.
Auch gemeinsam zu singen und zu musizieren macht Spaß und ist sehr gesund! Ein guter Unterricht ermöglicht es dem Kind, schrittweise das selbstständige Üben zu erlernen. Bis dahin sollten die Eltern und weitere Angehörige es nach Möglichkeit dabei unterstützen.

Begegnen Sie dem Thema Üben entspannt, mit Zuwendung, Interesse und liebevoller Autorität.